• „Buch auf der Fensterbank“ von Jelena Schwarz

    Jelena Schwarz, das kann man der umfangreichen und einfühlsamen Einführung von Jurjew entnehmen, gehörte zum Underground der russischen Literatur der 70er und 80er Jahre des 20 Jhd. und hat viele nach ihr kommende russische Dichterinnen (z. B. Polina Barskova) inspiriert. Ihre Texte kursierten als Abschriften, wirklich publizieren konnte sie nicht. Teilweise schrieb sie die Texte…

  • „Nachts wird mir wetter“ von Andreas Neeser

    Viele Transformationen finden statt in Andreas Neesers neuem Gedichtband. Ein Mann verholzt langsam, ein anderer verwandelt sich beizeiten in einen Mückenschwarm. Diese offenen Grenzen hin zur Natur finden sich über den ganzen Band verteilt, am häufigsten aber im ersten Abschnitt „Naturalia“ (Bild 2 & 3). Aber auch Sprechgewohnheiten verändern sich, transformieren uns: darum geht es…

  • „Immer was zu knabbern“ von Michael Augustin

    Ich muss schon sagen: lange hat mich ein Buch nicht mehr so kurzweilig unterhalten. Dieser schmale Best-of Band mit Gedichten und Kurzprosa von Michael Augustin war ein amüsantes Stündchen, das sich alle gönnen sollten, die sich an humoristischer Poesie und poetischem Humor erfreuen. Hier und da muss man bei einem Flachwitz zwar den Kopf einziehen…

  • „panik/paradies“ von Carl-Christian Elze

    Als Fan von Carl-Christian Elzes bisherigen Gedichtbänden, war ich sehr gespannt auf dieses neue Buch. Mit fast 200 Seiten fällt es für einen Gedichtband nicht gerade schmal aus – es deckt aber auch eine breite Palette von Themen ab. Neben der Corona-Pandemie geht es u.a. um das Sterben eines geliebten Hundes, um Donald Trump und…

  • „Lava. Rituale“ von Rike Scheffler

    Die Selbstverständlichkeit mit der Natur und Kultur uns umgeben, sie ist trügerisch. Beide sind nicht nur in einem ständigen Wandel begriffen, sondern empfindliche Strukturen, die nicht einfach um uns herum gebaut sind und jeweils an der Stelle, die wir einnehmen, einen Freiraum lassen, sondern in denen wir jeweils als Anteil, als Verflechtung, als Knotenpunkt enthalten…

  • „Sprich bitte nicht mehr von uns“ von Magdalena Šipka

    übersetzt von Martina Lisa Alles, was in der Welt gerade so schief läuft, tritt, so hat man den Eindruck, in den Gedichten von Magdalena Šipka auf – mal mit klarem Bezug, mal als Referenz oder auch (nur) als Symptom. Es sind Gedichte, die sich mitten in die krisenhafte, von moralischen Imperativen und Fallstricken durchzogene Gegenwart…

  • „saumselige annäherung“ von Edith Ottschofski

    mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn Edith Ottschofskis Band beginnt mit einer Reihe von lakonischen, teilweise belustigt angehauchten, hier und da minimal abschätzig erscheinenden Portraits von Menschen, die sie in den Verkehrsmitteln Berlins (zumeist S7) beobachtet hat. Es ist, gleich zu Anfang, der vielleicht beste Abschnitt des Buchs. Viele der Charaktere & Gestalten (und Dialoge,…

  • „Von der Unschärfe der Wälder“ von Jutta v. Ochsenstein und Wolfgang Haenle

    Ein weichgezeichnetes Bild vom Wald: schlanke Stämme, die sich in die Höhe recken, ein Forstweg, und wo der Blick ins Freie taumelt, die offene Weite – „Von der Unschärfe der Wälder“ lese ich, und bin gespannt auf das, was folgen wird.Das Foto auf dem Cover legt nahe, dass die Konturen der Wälder in unserer Optik…

  • „Das Glück steht mir nicht im Weg“ von Uta Köbernick

    Texte melancholisch und satirisch zugleich sein? Oder kann zumindest im Schatten der Melancholie die Satire gedeihen, nur vereinzelt an der Oberfläche zu sehen, in kleinen Büscheln – aber mit dem Wurzelwerk schon kurz davor den Boden zu sprengen? In „Das Glück steht mir nicht im Weg“ hat man mancherorts den Eindruck, dass letzteres der Fall…

  • „im sommer hatte ich eine umarmung“ von Adrian Kasnitz

    Unscheinbar beginnen die Gedichte von Adrian Kasnitz meist – und dann ist man auf einmal mittendrin: in einem Thema, einer (Ehr)Furcht, einer existenziellen Zerrissenheit oder, auch, in einem Sud aus Gefühlen, edlen und niederen, nur dass sie bei Kasnitz nicht in diesem Sinne gewertet werden, sondern einfach gegenwärtig sind. Umtriebig sind diese Gedichte – die…

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